Während bei uns viele Englisch verstehen, auch Französisch oder Spanisch, schaut es beim Verständnis der Sprachen unserer östlichen Nachbarn traurig aus. Wer versteht und spricht schon Ungarisch? Einer der Schwerpunkte des Regionalen Entwicklungsverbandes Industrieviertel ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im erweiterten Europa. Wichtige Bereiche wie Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Bildung sind die Schlüsselthemen in dieser Zusammenarbeit. Aus diesem Grund wurde ein Projekt im Bereich Bildung initiiert. Das Projekt EDUCORB (Educational Cooperation in the Border Region) hat zum Ziel, die nachhaltige Kooperation von Bildungseinrichtungen in der Grenzregion, sowie die sprachlichen und wirtschaftlichen Kompetenzen der Jugendlichen zu fördern. Das Projekt fördert das Erlernen der jeweiligen Nachbarsprache vom jüngsten Kindesalter an, verstärkt die Kooperation von österreichischen und ungarischen Schulen und Übungsfirmen. Bei der Auftaktveranstaltung am vergangenen Mittwoch wurden die Ziele und Pläne einem interessierten Fachpublikum vorgestellt.
„Sprachkompetenz und interkulturelle Fähigkeiten sind in unserem gemeinsamen Europa von großer Wichtigkeit", brachte es die NÖ-Landesrätin für Arbeit, Familie und Soziales Johanna Mikl-Leitner auf den Punkt. Schließlich ist es gerade die Sprache, die Barrieren und Grenzen überwindet, die erfolgreiche Zusammenarbeit auf kultureller, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene ermöglicht.
In den vergangenen Jahren hat die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Ungarn kontinuierlich zugenommen. Kommunikationskompetenz ist in diesem gemeinsamen Wirtschafts- und Lebensraum von zukunftsweisender Bedeutung. Entsprechend groß war der Andrang bei der Eröffnungsveranstaltung des Projektes EDUCORB, die als österreichisch-ungarische Bildungskonferenz im Rahmen der NÖ-Sprachoffensive am 19. November im Schloss Katzelsdorf bei Wiener Neustadt stattfand: an die 200 Interessierte, Schuldirektorinnen und Schuldirektoren, Lehrerinnen und Lehrer, Vertreterinnen und Vertreter der Schul- und Kindergartenbehörden, der ungarischen Kleinregionen, Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter kamen zum Gedankenaustausch. Die TeilnehmerInnen konnten interessante Impulsreferate zu den Themen Fremdsprachenlernen und internationale Kooperationen von VertreterInnen des LSR für NÖ, der NÖ Landesakademie und des Ungarischen Bildungsministeriums hören und bei den anschließenden Workshops gemeinsame Ideen für künftige Kooperationen entwickeln.
Landesrätin Johanna Mikl-Leitner lobte abschließend: „Ich begrüße das grenzüberschreitende Bildungsprojekt EDUCORB und wünsche viel Erfolg."
Das Projekt EDUCORB wird im Rahmen des Programms zur grenzüberschreitenden Kooperation ÖSTERREICH-UNGARN 2007-2013 durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, die NÖ Landesakademie und die Republik Ungarn gefördert.